Mittwoch, 12. Dezember 2012

Panorama-11122012-Heimkontrollen-versagen

Letztes Update am: 24.01.2013 - 11:27 h

Nach der Panorama-Sendung von gestern um 21:15 Uhr
konnte ich nicht schlafen.
Es gibt ja nicht nur in Pflegeheimen der Hamburger Kette "Pflegen und wohnen" Probleme mit einer menschenwürdigen Altenpflege.
Auch andere Heime sind betroffen . . . ich denke dabei auch an den von mir begleiteten P.

Betroffen machte mich aber noch mehr der nachfolgende Kommentar von "Nurse", aber lest selbst:
Frechheit - <- Dieser Link ist zur Zeit nicht mehr gültig!

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Der nachfolgende Link zur Panorama-Seite führt seit dem 23. Januar 2013 ins Leere!
Möglicherweise wurde der Panorama-Redaktion da ein Maulkorb verpaßt.
Siehe meinen Beitrag vom 24.01.2013

Das war die Panorama-3 Sendung vom 11.12.2012:
Warum versagen die Heimkontrollen?
http://www.ndr.de/regional/hamburg/pflegemaengel113.html

Malika Friedrichs,
Autorin: *1983: Hamburg.
Von der Medienakademie zu ZAPP zu Panorama - die Reporter.
Fördert immer Unerwartetes aus dem Recherche-Stollen.
Ist aufgeschlossen zu Menschen und gibt ihnen Redezeit.
Undercover-Autorin bei "Die KiK-Story". Motto: "Machen!"
Medienpreis der deutschen Kinder- und Jugendärzte 2010.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/panoramateam161.html

Diese Sendung vom 9.10.2012 war der Vorläufer:
Pflege-Mängel: Wenn das Altenheim zum Feind wird

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Übersicht über die zur Zeit aktuellen Kommentare zu den Sendungen:
http://www.ndr.de/apps/php/forum/forumdisplay.php?f=54

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Mein Kommentar (Rentner-Anton) und das der "Nurse":
http://www.ndr.de/apps/php/forum/showthread.php?t=75324

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Spezielles Online-Formular, um einen neuen Fall zu melden:
Ihre Erfahrungen mit Alten- und Pflegeheimen
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_3/pflegemaengel109.html

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Um das Bild ein wenig abzurunden darf ich natürlich die neue Seite des Pflege-SHV
nicht vergessen. Dort ist mir ein Artikel gewidmet.
Der Pflege-Sebsthilfeverband e.V. (Raum Köln) hat eine neue Internet-Seite gestartet: Pflege-Prisma.de 
Der mich betreffende Artikel ist beim Pflege-SHV auf der Startseite und unter diesem Link zu finden:
http://pflege-prisma.de/2012/12/renter-anton-klagt-an

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Montag, 10. Dezember 2012

Pflegemisere-schlimmer-als-bekannt

Letztes Update am 04.01.2013 - 00:42 h

Meine Anmerkungen zu dem kürzlich erschienen Buch
von Anette Dowideit 
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Die Pflegemisere ist weitaus schlimmer als allgemein bekannt!

Soso, Du meinst, das ganze Gerede über die Pflegemisere ist aufgebauscht und alles ist übertrieben?
Ja, so dachte ich auch vor zweieinhalb Jahren, als es einen nahen Anghörigen von mir (ich nenne ihn hier "P.")   im Alter von 62 Jahren mit einem saftigen Schlaganfall erwischte.
Und ich unwissender Idiot lehnte damals im Krankenhaus die Übernahme der Betreuung ab, als mir dort diese Frage gestellt wurde.
Familiäre Gründe im Bereich von P. sagten mir, daß eine Betreuung durch mich vermutlich nicht gut gehen würde.
Das Betreuungsgericht hat weder mich noch andere Angehörige von P. befragt.
Das Wort vom Krankenhaus galt.
Mit anderen Worten: Das soziale Umfeld von P. wurde offensichtlich nicht mit in die Überlegungen, wie P. am besten zu betreuen sei, einbezogen.

Dann wurde also die Betreuung vom Amtsgericht eingerichtet.
Nur - wir Angehörigen wurden, wie schon erwähnt, nicht in das Betreuungsverfahren einbezogen.
Wir erfuhren auch nur später durch Zufall von der tatsächlich eingerichteten Betreuung.
- Der Mensch interessierte offensichtlich nicht, sondern nur der abzuwickelnde Fall.
- Das kommt mir fast so vor, wie das "abwickeln" einer Firma, die in die Insolvenz rutscht.

Auch der Betreuer, ein Rechtsanwalt, war anscheinend nicht an der menschlichen Seite des Falles interessiert oder er hatte schlichtweg keine Zeit für so etwas.
Er verwaltete halt "juristisch", ohne sein Mündel nun so recht zu kennen.

- Siehe auch meine Seite 10. hier im Blog
- Der sich kümmernde Angehörige ist Sand im Getriebe eines eingespielten Teams.

Um dem P. ein wenig mehr menschliche Nähe geben zu können, regte ich die Verlegung in ein Pflegeheim der selben Firma an, welches aber näher lag und es mir erlaubte, P. täglich zu besuchen.
Ich vertraute dabei auch auf das Urteil des Betreuers, falls dieser das Pflegeheim als anfällig für eine "Gefährliche Pflege" halten würde. Daß der Betreuer sich darüber vermutlich gar keine Gedanken machte, kam mir damals nicht in den Sinn.
- Später wurde mir im Landgericht vorgeworfen (ich versuchte einen Wechsel in der Betreuung zu erreichen), was ich denn da zu bemängeln hätte, ich hätte ja eben genau dieses Pflegeheim für "P." ausgesucht. -
Halleluja, Nachtigall ick hör dir trapsen!

Nein Freunde, ich tapse nicht in die Falle.
Ich sage nicht, daß in dem Pflegeheim, in dem P. meiner Meinung nach "in das Bett hineingepflegt" wurde, eine wissentlich gefährliche Pflege praktiziert wird.
Ich habe nur den - begründeten - Verdacht, daß es so ist; Andere, die dazu berufen sind, mögen darüber urteilen. Der MdK hat wohl auch gemerkt, daß da etwas im Pflegeheim nicht stimmt und hat inzwischen offensichtlich schon reagiert und die Benotung der letzten Bewertung ein wenig ins Negative hinein verschoben.

Inzwischen habe ich mich im Netz umgesehen und mir auch das eine oder andere Buch gekauft und nicht nur gelesen, sondern regelrecht durchgekaut und im Netz hinterfragt. Aufgrund meiner vielen handschriftlichen Vermerke werde ich dieses Buch später wohl kaum wieder verkaufen können . . .
Das Buch stammt von Anette Dowideit und hat mir beim Lesen und begleitetem Recherchieren im Netz erst so richtig die Augen geöffnet:
“Endstation Altenheim – Alltag und Missstände in der deutschen Pflege”
Buchauszug:
Unendliches Leid in deutschen Pflegeheimen - Anette Dowideit
In diesem Buch wird auch nicht wahllos auf die Pflegekräfte eingedroschen, nein, das ganze Konstrukt "Pflege" steht dort auf dem Prüfstand.

Die Artikel vom Pflege-Sebsthilfeverband zum Thema Betreuung ergänzten dann das Bild noch ein wenig:
Betreuungswillkür
und
Betreuungs(un)recht

Jetzt, nach rund zweieinhalb Jahren, wird mir so richtig deutlich, daß ich nicht der einzige Angehörige bin, der um das Wohl und Wehe eines Angehörigen kämpft . . . nur, wo sind diese Anderen?
Sind sie sprachlos?
Oder wurden sie schon mundtot gemacht, so wie man es bei mir auch hinter meinem Rücken, im Schutze eines "Psychiatrischen Gutachtens" und einer vertraulichen Betreuungsakte versucht, in die mir der Einblick (noch) verwehrt wird?

Und noch eines wird sehr deutlich
In fast allen Publikationen, sei es in Büchern oder in Fernsehberichten, wird die derzeitige Pflegeproblematik angeprangert und es werden politische Lösungen gefordert . . . aber die Politik reitet auf einem sehr langsamen und lahmen Gaul . . . wenn wir darauf warten, überleben das unsere Angehörigen von Heute nicht.
Aber auch Anette Dowideit bleibt dem Leser ihres Buches eines schuldig:
Es fehlt die konkrete Hilfestellung, wie ich mich als Angehöriger jetzt, hier und Heute, gegen die teilweise unmenschliche Pflegepraxis ganz konkret wehren kann.
Es wird im Buch ja auch offen zugegeben, daß sowohl die Heimaufsicht als auch der MdK doch recht zahnlose Tiger sind, weil unter anderem ja auch das System am Laufen gehalten werden muß . . .

Es wird Zeit, daß wir Angehörigen uns zusammen tun und so organisieren, daß wir schlagkräftig in konkreten Einzelfällen anderen Angehörigen in unserer Nähe beistehen können.

Ansätze zu solchen Gruppierungen gibt es schon, aber komischer Weise kaum im Hamburger Bereich:

Der Pflege-Sebsthilfeverband e.V. (Raum Köln) hat eine neue Internet-Seite gestartet:
Pflege-Prisma.de

Die Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter - Handeln statt Mißhandeln e.V. (HsM)
ist eine gemeinnützige und unabhängige Notruf-, Beratungs- und Informationsstelle

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Donnerstag, 6. Dezember 2012

Menschenwürdige Betreuung

Ein neuer Blog von Thomas Liedl befaßt sich aus Gutem Grund ebenfalls mit dem Thema Pflege in Alten- und Pflegheimen:

Menschenwürdige Betreuung

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Mittwoch, 5. Dezember 2012

Weihnachtsfeier im Pflegeheim: Der vergessene Alte


Essen bedeutet wesentlich mehr als nur Brennstoff - es ist ein Auslöser von Empfindungen, eine Reise durch die Geschichte, ein Ritual, eine Feier, ein täglich dreimal zelebrierter Akt des Gebens und Empfangens von Liebe
und eine schöne Gelegenheit zum Exhibitionismus.
 


Stefan Gates (2006)

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Der vergessene Alte im Pflegeheim

Wird es auch dieses Jahr wieder so sein,
wie zu Weihnachten im vergangenen Jahr?

Es war 17:30 Uhr im Dezember im Jahr 2011.
Ich betrat das Pflegeheim.
Im Erdgeschoß befindet sich ein großes Restaurant.
Dort war ein Weihnachtsbasar aufgebaut und es herrschte ein reges Treiben.
Die alten Damen und Herren freuten sich sichtlich über diese andere Art einer Weihnachtsfeier. In den Gängen zwischen den verschiedensten bunten Ständen war immer noch genug Platz für den Rollator oder Rollstuhl und man sah meist in strahlende Gesichter.

Ich drückte den Knopf zum Fahrstuhl und fuhr in eines der oberen Stockwerke.
Mein Ziel war einer jener vergessenen Alten, die den Weihnachtsbasar im Erdgeschoß nicht sehen können.
Ich klopfte an die Tür und trat ein.
Es war stockdunkel im Raum und ich knipste das Licht nahe der Tür an.
Der Alte wachte auf.
Er schaute mich mißmutig an, so, als wollte er sagen: "Was willst Du denn schon wieder hier?"
Dabei kennen wir uns schon seit vielen Jahren . . .
Ich versuchte ein wenig Smalltalk.
Nein, er war schon lange nicht mehr im Rollstuhl gewesen.
Nein zum Weihnachtsbasar war er auch nicht,
da will er auch nicht mehr hin.
Es ist ja doch alles 'Sense'.
Er will nur noch seine Ruhe haben und schlafen.
(Oder sterben . . . ?)

Ich erzählte ihm noch einmal die Geschichte von seiner Weihnachtsfeier im Jahr 2010 hier im Pflegeheim.
2 Stück Sahnetorte,
4 Kekse,
eine Mandarine
und eine Tasse Kaffee!
Das war vor einem Jahr seine Ausbeute!
Und nicht ein einziges mal hatte er sich bei diesem Gelage verschluckt.
Schlecht war ihm später auch nicht, es ist ihm alles vorzüglich bekommen.

Und heute?
Eine Flasche mit Flüssignahrung am Ständer,
direkt über einen Schlauch in den Magen gepumpt!
Das ist sein "alternativer Genuß" anstelle der Leckereien vom Weihnachtsbasar.
Er "darf" im Liegen essen . . . und das geht nur selten gut!

Mir klingt es noch immer in den Ohren, wie er mir vor zwei Jahren sagte: "Ich möchte mal wieder in 'n Apfel beißen!"

Der Alte hätte heute auch da unten beim Weihnachtsbasar im Rollstuhl sitzen können und unbeschadet von den Leckereien naschen können, wenn . . . ja, wenn . . .
Vielleicht wäre alles anders, wenn man ihn im April des vergangenen Jahres nicht in seinem Zimmer im Rollstuhl allein gelassen hätte . . . ?
Vielleicht wäre alles anders, wenn er in einem anderen Pflegeheim betreut würde . . . ?
Vielleicht wäre alles anders, wenn sein Betreuer mehr Zeit hätte . . . ?

Aber dieses "vielleicht" ist halt nicht . . .
Der Alte wird ja jetzt behördlich und juristisch verwaltet.
.

Montag, 3. Dezember 2012

Wer Pech hat kriegt eine Magensonde


Eine Buchvorstellung
  
www-heutewirmorgenihr-de
von Astrid Wörn


Das Vor-Vorwort schrieb
Maria Peschek, Kabarettistin

Freude und Leid - Mut und Wut
Pflegealltag in Deutschland

Schon diese ausführliche Buchvorstellung ist lesenswert . . . ich habe mir dieses Buch gerade bestellt und werde berichten, ob sich der Kauf empfiehlt.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Pflege-Prisma: Neu im Internet

Der Pflege-Sebsthilfeverband e.V. hat eine neue Internet-Seite gestartet:

Pflege-Prisma.de

Hier werden auch Möglichkeiten aufgezeigt, wie Pflege heute auch aussehen kann.
Es lohnt sich, diese Seite nicht nur so mal eben anzuklicken, sondern auch, diese aufmerksam zu lesen!

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