6. Der Schlaganfall (Gehirnblutung)

Stand: 03.12.2012
Schlaganfall  ist nicht gleich Schlaganfall.

Es gibt die Verstopfung von Blutadern im Gehirn
und es gibt das Platzen einer Ader und das umliegende Hirngewebe
ertrinkt im Blut oder wird durch den sich aufbauenden Druck geschädigt.

Dann ist es auch ein Unterschied, welche Gehirn-Region betroffen ist.
Und last not least, es ist auch eine Frage der Zeit, wie schnell ein Schlaganfall-Patient ins Krankenhaus kommt und fachgerecht behandelt werden kann.

Aber später fängt das Problem ja erst an.
Denn wenn der Patient "über dem Berg ist", dann stellt sich oft die Frage, ob dieser Patient wieder mit seinem Leben zurecht kommt und ob er Angehörige (oder Freunde) hat, die ihm dabei helfen.

Im Falle von P. kam es ganz dicke.
1. Nach Hause konnte er nicht mehr, da war niemand da, der ihn hätte pflegen können.

2. Es blieben bei ihm Schäden zurück, die die Bestellung eines Betreuers notwendig machten.
Aus Gründen, die ich hier nicht nennen kann, war eine gerichtlich angeordnete Betreuung durch eine fremde Person, in seinem Falle leider ein Rechtsanwalt, erforderlich.
"Leider", weil Rechtsanwälte so die Eigenheit zu haben scheinen, daß ein Mensch "juristisch verwaltet" werden kann. Betreuer aus den Sozialen Berufen dagegen wissen, daß sie da einen Menschen vor sich haben.

3. Die erforderliche REHA unterblieb aufgrund einer Belastung mit MRSA-Keimen und wurde auch später nicht nachgeholt.
Die Sanierung in Sachen MRSA-Keimbelastung wurde nicht konsequent und prompt durchgeführt.

4. Eine neurologische und/oder psychologische Betreuung unterblieb; es gab lediglich Pillen . . .

5. Das Pflegepersonal war, vermutlich aufgrund von veralteten Verwaltungsstrukturen und/oder aufgrund einer zu geringen Besetzung, nicht in der Lage, die erforderlichen kurzzeitigen Rollstuhl-Sitzungen während der Mahlzeiten anzubieten.
P. wurde regelrecht "ins Bett hinein gepflegt"!

6. Die unausweichliche Depression war eine der Folgen aus diesen Punkten; Punkt 4. wiegt da schwer.
-- Siehe auch meine Seite  Depression = Die erlernte Hilflosigkeit


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1 Kommentar:

  1. Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall. Das stimmt. Und Rollstuhl ist nicht gleich Rollstuhl.
    Unsere Mutter erholte sich recht schnell wieder und wehrte sich auch nicht gegen das Sitzen und Ausfahren im Rollstuhl. Erwähnen möchte ich auch die Auseinandersetzung mit der Krankenkasse, um unserer Mutter einen ihr speziell angepassten Rollstuhl zu beschaffen.. Da gibt es schon ganz gute Möglichkeiten, um einem Pflegling das Sitzen im Rollstuhl zu erleichtern und auch das Stürzen aus dem Rollstuhl bei Nichtbeaufsichtigung zu verhindern ( Anbringen einer Tischplatte, gehalten von den Armstützen und dem Oberkörper entsprechend angepasst).
    Schon das war ein Kampf um die Genehmigung und es folgte dann das Wünschen und Bitten gegenüber der Pflege, die Mutter in den Rollstuhl zu setzen.
    Wir kamen fast täglich zu Besuch und sie hatten natürlich allerhand Arbeit und Zeitaufwand für unsere Mutter. Da wir eben auf dies und jenes achteten, waren wir nicht so sehr erwünscht und es erfolgten eine Menge "unliebsamer Maßnahmen" des Heimes gegen uns.
    Dass es unserer Mutter im Rollstuhl gut ging, zeigten kleine Ausflüge an ihr bekannte Orte, teils mit Strassenbahn oder Rollstuhlfahrdienst und das auch noch, nachdem es hiess, die Mutter wollte nicht mehr von mir ausgefahren werden.
    Soviel auch zur freien Meinungsausserung, unsere Mutter konnte schon deutlich ja oder nein sagen.
    Es gibt eine Menge technischer Hilfsmittel, die dem Pflegepersonal ihre Arbeit sehr erleichtern. Sie kosten erst einmal Geld, zahlen sich aber mit der Zeit auch aus - weniger belastetes Personal, zufriedene Angehörige und Pfleglinge.

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